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Pressemeldungs
ID: 993208201
aufgegeben am 22.06.2001 |
Aminosäuren als Ursubstanz des Lebens
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Aminosäuren als Ursubstanz des Lebens
Thermische Umwandlung bildet Moleküle anderer Verbindungsklassen
Oldenburg - Wissenschaftler der Universität Oldenburg http://www.uni-oldenburg.de haben herausgefunden, dass Aminosäuren bei der Entstehung des Lebens auf der Erde wahrscheinlich eine entscheidende Rolle spielten. Die Forscher nehmen an, dass die Aminosäuren mit Metallverbindungen so genannte Metall-Aminoacidate gebildet haben. Im Labor konnten sie aus einfachen Ausgangsverbindungen wie Zinkoxid oder Calciumhydroxid zahlreiche neue Zink- und Calcium-Aminoacidate gewinnen, indem sie die jeweilige Aminosäure in heißer wässriger Lösung umsetzten. Die Endprodukte wurden als Kristalle isoliert. Die eingesetzten Aminosäuren waren racemisch, d. h. sie bestanden aus gleichen Teilen links- und rechtshändiger Moleküle. Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass bestimmte Metall-Aminoacidate tatsächlich auf der Urerde existiert haben.
Diese waren vermutlich zumindest lokal hohen Temperaturen ausgesetzt. Deshalb untersuchten die Chemiker auch ihre thermische Zersetzung. Sie hielten die im Labor gewonnenen Kristalle mehrere Stunden lang in einem 320 Grad Celsius heißen Stickstoffstrom. Dabei wurden die Aminoacidate einerseits in kleine Bruchstücke zerlegt. Zum anderen entstanden in erheblichem Umfang auch größere Moleküle, die zu gänzlich anderen Verbindungsklassen gehören als die Aminosäuren. Das stützt wiederum die Vermutung, dass thermische Umwandlungen von Metall-Aminoacidaten zum präbiotischen chemischen Inventar auf der jungen Erde gehörten.
Zwar wurden bei den Experimenten keine Verbindungen gefunden, die den chemischen Bausteinen heutiger Lebewesen nahe kommen. Allerdings konnte bisher erst ein geringer Teil der entstandenen Kristalle identifiziert werden. Die Untersuchungen der Oldenburger Wissenschaftler wurden in "Chemistry" veröffentlicht, einer der weltweit renommiertesten Chemie-Zeitschriften.
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